San Pedro Sula, Honduras. Von
Honduras aus hat sich vor einigen Tagen erneut eine Karawane von
Migranten zu Fuß auf den Weg in die Vereinigten Staaten gemacht. Die
Gruppe, zu der in sozialen Netzwerken aufgerufen wurde, fiel mit circa
1.500 Personen wesentlich geringer als erwartet aus. Aufgrund von
Befürchtung von Repressalien von Seiten der honduranischen Autoritäten
zogen circa 500 Personen bereits am 14. Januar aus der honduranischen
Stadt San Pedro Sula in Richtung des guatemaltekischen Grenzübergangs
Aguas Calientes los. Die honduranische Regierung reagierte auf die
erneute Karawane unter anderem mit der Androhung von Gefängnisstrafen
zwischen zwei und drei Jahren für Eltern die ihre minderjährigen Kinder
ohne die vorgeschriebenen Dokumente außer Landes zu bringen versuchen.
Im Gegensatz zu den repressiven Reaktionen auf die Karawane im
Oktober reagierten guatemaltekische und mexikanische Behörden dieses Mal
mit einer anderen Strategie. So waren zum einen die Grenzen zugänglich
und konnten passiert werden. Zum anderen wurde von mexikanischer Seite
die Ausstellung humanitärer Visa zugesichert, welche einen geregelten
und legalen Eintritt in Mexiko und eine Aufenthalts- und
Arbeitserlaubnis für ein Jahr garantieren.
Aktuell befinden sich laut
Menschenrechtsorganisationen circa
7.000 Personen an der südmexikanischen Grenze Ciudad Hidalgo bei
Tapachula, um auf die Ausstellung eines Visums zu warten. Mehrere
Gruppen von Personen, die bereits ein Visum erhalten haben oder sich
nicht den Antragsformalitäten unterziehen wollten, befindet sich in
Mexiko auf dem Weg in Richtung Norden.
Der Strom von Migranten, in der Mehrheit aus Honduras, reist damit
nicht ab. Im Oktober sorgte eine Karawane von tausenden von Migranten
für internationale Aufmerksamkeit. Die massive Migration ist jedoch kein
neues Phänomen, täglich reisen aus Honduras im Durchschnitt 300
Personen aus. Die Organisation in Karawanen soll die Reise sicherer
machen und hat das Ausmaß der massiven Migration erst sichtbar gemacht.