Übersetzung: HondurasDelegation
Der
Zivile Rat der indigenen und Basisorganisationen Honduras (COPINH) informiert die
nationale und internationale Öffentlichkeit über die Mordversuche an Tomás
Gómez Membreño, Generalkoordinator von COPINH und Alexander García Sorto,
führender Gemeindevertreter von Llano Grande, Colomoncagua.
Tomás Gómez, Koordinator COPINH // Bild: COPINH |
Am
9. Oktober wurde auf die beiden in zwei unterschiedlichen Situationen
geschossen. In den frühen Morgenstunden erschienen unbekannte Personen vor dem
Haus von Alexander García, in dem er gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei
Töchtern schlief. Es wurden mehrere Schüsse auf die Eingangstür und ein Fenster
abgefeuert. Es wurde in voller Absicht geschossen, um Alexander García und
seine Familienmitglieder zu ermorden.
In
derselben Nacht hat eine Person auf das Auto der Organisation COPINH
geschossen, in dem Tomás Gómez Membreño - Generalkoordinator von COPINH - am
Steuer saß und sich gerade auf dem Heimweg vom Begegnungszentrum Utopia befand.
Der
Mordversuch gegen Alexander García ist der zweite Anschlag, denn bereits am 6.
Mai 2016 schoss der ehemalige Militärangehörige Enedicto Alvarado auf ihn als
er das Haus verließ. Dabei kam es zu einer Schussverletzung, die ihm beinah das
Leben gekostet hätte. Dies geschah zwei Monate nach dem Mord an der
Generalkoordinatorin Berta Cáceres. Die Schüsse [vom 9.10.2016] wurden auf sein
Haus abgefeuert, nachdem gegen den Ex-Militär [Alvarado] ein Prozess
eingeleitet wurde und seine Familie Drohungen gegen Alexander García Sorto
ausgesprochen hat, damit dieser seine Anzeige zurückziehe.
COPINH
teilt mit, dass die Mordversuche gegen Tomás Gómez, […] sowie gegen Alexander
García Versuche sind, den Kampf von COPINH gegen die todbringenden Projekte auf
dem Gebiet der indigenen Lenca zum Schweigen zu bringen. Diese sind angetrieben
durch diese korrupte Regierung, die Handlanger nationaler und transnationaler
Interessen sind. Ebenso
informiert COPINH über Schüsse in der Gemeinde von Río Blanco, mit denen durch
die Firma DESA bezahlte Auftragsmörder die Gemeinde, die sich gegen die
Zerstörung des Flusses Gualcarque und die Plünderung der Gebiete der indigenen
Lenca wehrt, einschüchtern und bedrohen.
Sieben
Monate nach dem Mord an Berta Cáceres, wird weiterhin das Leben derer bedroht,
die wir uns gegen den Bau todbringender Projekte, wie das Wasserkraftprojekt
Agua Zarca/DESA am Fluss Gualcuarque und den Staudamm der Firma HIDROSIERRA am
Fluss Negro im Landkreis Colomoncagua, entgegenstellen. Die todbringenden
Aggressionen gegen uns, die wir die Rechte der Lenca verteidigen und
durchführbare Alternativen zum Fortschritt unserer Gemeinden und der ganzen
Welt entwickeln, halten an.
Sieben
Monate nach dem Mord an unser Generalkoordinatorin haben weder die Regierung
noch die Behörden auf unsere Forderungen reagiert: die Einstellung der
ungefragten Projekte in den Gemeinden, die unabhängige Untersuchung des Mordes,
die Entmilitarisierung der Gebiete der Lenca und ein Ende der Verfolgung und
Stigmatisierung von COPINH. Wir fordern Antworten.
Wir
fordern die Schließung von Agua Zarca/DESA und allen weiteren todbringenden und
illegitimen Projekten, die sich auf unseren Gebieten befinden.
Wir
fordern die Respektierung des Lebens aller Mitglieder von COPINH.
Wir
fordern Gerechtigkeit im Fall der Ermordung von Berta Cáceres.
Berta
ist nicht gestorben, sie hat sich vervielfacht.
Mit
der Kraft unserer Vorfahren von Berta, Lempira, Mota, Iselaca und Entempica
erheben wir unsere Stimmen voller Leben, Gerechtigkeit, Freiheit, Würde und
Frieden!