Honduras
gehört neben El Salvador und Guatemala zur Region des sogenannten
nördlichen Dreiecks. Diese Region ist durch die Drogenkriminalität
weltweit eine der gefährlichsten Regionen, in denen kein Krieg herrscht.
Für die Regierungen dieser Länder ist die Sicherheitspolitik ein
wichtiges Thema.
Proteste gegen Honduras' Staatspräsident Juan Orlando Hernández (JOH). |
Im Staatshaushalt schlägt sich die Militarisierung gravierend nieder: Im Zeitraum von 2011 bis 2017 stiegen die Ausgaben für Sicherheit und Verteidigung um 112 Prozent. Allein 2018 wurden mehr als 6,6 Millionen Dollar für den Einkauf von Waffen, Munition und Ausrüstungsgegenständen für das Militär ausgegeben. In den fünf Jahren, in denen diese Sicherheitsstrategie Anwendung gefunden hat, ist laut offiziellen Statistiken die Mordrate zurückgegangen.
Doch die Mordrate ist nur die Spitze des Eisberges und hinsichtlich der allgemeinen Sicherheitslage nur bedingt aussagekräftig. Honduras ist Durchgangsland für Drogen, die aus Kolumbien in die USA gelangen. Drogenkartelle sind mit den Wirtschaftseliten und der Regierung verbandelt. Deshalb wird auch nicht wirksam gegen Drogenkriminalität vorgegangen. Es herrscht ein Klima der Angst und Gewalt, das viele Menschen beeinträchtigt. Massaker haben zugenommen. Überfälle und Erpressungen von Kleinunternehmern vor allem im Transportsektor sind gestiegen, und vor Schutzgelderpressungen ist niemand sicher. (rt/dm)