Freitag, 6. Mai 2016

CineClub BEMAYO | In Gedenken an die Aktivistin Berta Cáceres

Donnerstag, 12. Mai um 19:00  
SUSI Interkulturelles Frauenzentrum 
Innsbrucker Str. 58, Berlin

☆ Dokumentarfilm "La voz de Gualcarque" (Honduras 2015 / 46 min / Spanisch mit deutschen Untertiteln)
☆ Gespräch mit FilmemacherInnen von Ocote-Films und Mitgliedern des Kollektivs CADEHO.

Wir widmen diese Veranstaltung dem Gedenken an Berta Cáceres, der Koordinatorin der indigenen Organisation COPINH, die am 3. März 2016 ermordet wurde. Der Dokumentarfilm gibt Einblicke in ihren Kampf zur Verteidigung der Rechte des indigenen Volkes der Lenca in Honduras:

Im April 2013 begann in Honduras der Widerstand der indigenen Lenca-Gemeinden gegen das geplante Wasserkraftwerk “Agua Zarca”. Seit dem Putsch 2009 in Honduras sind zahllose private Projekte zur Gewinnung von erneuerbarer Energie aus dem Boden gestampft worden. Sie gehen einher mit der Kriminalisierung der Proteste, Repression, Bedrohung, bis hin zu Mord; staatliche Sicherheitskräfte und private Akteure arbeiten zusammen, um die Projekte durchzusetzen.

Der Dokumentarfilm begleitet ein Jahr lang die Gemeinden, die sich gegen den Bau des Staudamms auf ihrem Territorium in Rio Blanco wehren, und mit vielfältigen Protesten versuchen, sich Recht zu verschaffen: durch die Blockierung einer wichtigen Zufahrtsstraße, Demonstrationen, Beschwerden auf nationaler und internationaler Ebene. Zwar konnten damit der Bau um mehr als ein Jahr verzögert werden, auch die chinesische Baufirma SINOHYDRO zog sich aus dem Projekt zurück, die Repression geht aber weiter. Gemeindemitglieder werden bedroht und kriminalisiert, die Region wurde militarisiert. Im Juli 2013 wurde der indigene Tomas Garcia während einer friedlichen Demonstration durch einen Militärangehörigen getötet.

Aktuell wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen, doch der Widerstand der Gemeinde geht trotz ständiger Bedrohung weiter.

Wasserkraftwerke haben ein gutes Image als "umweltfreundliche" Energieerzeuger. In Honduras und anderen Ländern haben sie jedoch negative Auswirkungen auf die bäuerliche und indigene Bevölkerung und werden mit Gewalt gegen deren Willen durchgesetzt. Die Gemeinden werden in ihrer territorialen Autonomie bedroht und ihre Lebensgrundlagen zerstört.



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