Eintägiges
Seminar
zu Green Economy, Modellstädten, Extraktivismus und dem
Widerstand dagegen
In der zentralamerikanischen ehemaligen
"Bananenrepublik" Honduras verdichten sich seit dem
zivil-militärischen Putsch 2009 wie unter einem Brennglas
extreme Regierungs- bzw. Staatskrisen und extreme,
privatwirtschaftliche "Lösungsvorschläge":
Nach dem Scheitern der sogenannten
"Chartercities" unter eigener Gesetzgebung in Madagaskar,
ist inzwischen Honduras, das Land mit einer der höchsten
Mordraten der Welt, zum Experimentierfeld für dieses Modell
extraterritorialer Modellstädte geworden. Sie heißen in
Honduras nun "Sonderentwicklungszonen" und gleichen trotz
einiger legalistischer Verbrämungen den abgeschotteten "LEAP
Zones" Mark Klugmanns, also den "Legal economic,
administrative, political jurisdictions" von Reagans und
Bush ehemaligem Redenschreiber, der an zentralamerikanischen
Privatuniversitäten unverhohlen mit dem Motto "faster
growth, less conflict" wirbt.
Die erste Zone im Süden des Landes samt
Tiefseehafen ist in Planung, eine zweite soll bald im Gebiet
der afrokaribischen Garifuna an der Nordküste von Honduras
entstehen.
Während Tausende in ganz Honduras Woche für
Woche gegen Korruption und die systematische Straflosigkeit
protestieren, beherbergte das Land im August 2015 ein
"Weltkonklave" für nahezu reglementierungsfreie,
internationale Bergbauinvestitionen und will in Sachen
"Green Economy", also der Produktion vermeintlich "sauberer"
Energie für den kontinentalen Markt mit Hilfe von Staudämmen
und Windparks ganz vorne mitmischen.
Unser Seminar fragt nach Zusammenhängen und
Hintergründen, vor allem auch nach der Mitwirkung deutscher
"Entwicklungspolitik" und der Beteiligung hiesiger und
europäischer transnationaler Konzerne. In einem weiteren
Schritt sollen Strategien des kleinbäuerlichen und indigenen
Widerstandes beleuchtet und die Wirksamkeit internationaler
Vernetzung und Solidarität kritisch überprüft werden -
woraus im Idealfall Ideen und Handlungsoptionen für weiteres
Engagement hier vor Ort entstehen.
Die Organisator_innen des Seminars pflegen
seit Jahren enge Kontakte zu sozialen Basisorganisationen in
Honduras; seit 2010 entsenden wir regelmäßig Delegationen
zur Recherche und zum Schutz gefährdeter Aktivist_innen
dorthin; ebenso regelmäßig reisen Aktivist_innen z.B. des
Rates von indigenen und Volksorganisationen COPINH oder
Umweltaktivist_innen der Breiten Bewegung für Würde und
Gerechtigkeit (MADJ) hierher, um über ihre Kämpfe zu
berichten und Solidarität mit unseren Aktionen hier im
Norden zu zeigen.
Referentinnen:
Magdalena Heuwieser: Autorin des
Buches "Grüner Kolonialismus in Honduras. Land Grabbing im
Namen des Klimaschutzes und die Verteidigung der Commons"
(Wien 2015); engagiert in der
Bewegung für Ernährungssouveränität, Mitarbeiterin eines Netzwerkes gegen die "Finanzialisierung der Natur".
Bewegung für Ernährungssouveränität, Mitarbeiterin eines Netzwerkes gegen die "Finanzialisierung der Natur".
Paula Lochte: befasste sich im
Rahmen ihres Studiums der Politikwissenschaft an der FU
Berlin u.a. mit den ideologischen Fundamenten des Konzeptes
der Modellstädte und arbeitet derzeit an
einer vergleichenden Studie zum "Greengrabbing" und der Verteidigung indigener Territorien in Honduras und Mexiko.
einer vergleichenden Studie zum "Greengrabbing" und der Verteidigung indigener Territorien in Honduras und Mexiko.
Organisator_innen:
Öku-Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. München, Menschenrechtskette - Cadena de DerechosHumanos Honduras (CADEHO), Berlin, HondurasDelegation DeutschlandÖsterreich, BUKO
Öku-Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. München, Menschenrechtskette - Cadena de DerechosHumanos Honduras (CADEHO), Berlin, HondurasDelegation DeutschlandÖsterreich, BUKO
Ort: Haus der Demokratie und
Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin.
Anfahrt: http://hausderdemokratie.de/artikel/kontakt.php4
Termin: 11.06.2016
Teilnahmebeitrag: 10-20 Euro nach Selbsteinschätzung
Anmeldung: ab sofort unter mail@buko.info
Das Seminar wird finanziell gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung.
Anfahrt: http://hausderdemokratie.de/artikel/kontakt.php4
Termin: 11.06.2016
Teilnahmebeitrag: 10-20 Euro nach Selbsteinschätzung
Anmeldung: ab sofort unter mail@buko.info
Das Seminar wird finanziell gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung.
Weitere Infos auf www.buko.info.