La Esperanza, Intibucá, 2. Mai 2016
In Bezug auf das agieren der honduranischen Generalstaatsanwaltschaft fordern wir die unmittelbare Beteiligung einer internationalen unabhängigen Expert*Innenkommission für die Ermittlungen im Mord an unserer Berta.
Die Töchter Olivia, Berta und Laura, der Sohn Salvador Zúniga Cáceres, die Mutter Austra Berta Flores sowie der Rat der Basis- und indigenen Organisationen Honduras COPINH sind Opfer des Mordes an Berta Cáceres. Überraschend haben wir heute morgen die Nachricht erhalten, dass von Seiten der Generalstaatsanwaltschaft und der Technischen Agentur für kriminelle Ermittlungen ATIC Verhaftungen von Personen eingeleitet wurden, die in dieses Verbrechen verwickelt sind.
Die Familie, COPINH, die honduranische Gesellschaft sowie die internationale Gemeinschaft fordern Gerechtigkeit und Wahrheit im Mord an unserer Berta.
Da
wir von Anfang an aus dem Ermittlungsprozess ausgeschlossen wurden,
können wir nicht beurteilen, ob die erfolgten Verhaftungen das
Ergebnis gründlicher Sorgfalt sind. Genauso wenig wissen wir, ob sie
die intellektuellen Täter auf allen Ebenen einschließen. Allerdings
weist die Nachricht der mutmaßlichen Beteiligung von ehemaligen und
aktiven Militärangehörigen in Verbindung mit dem Unternehmen DESA
darauf hin, dass staatliche Akteure in dem Mord verwickelt sind. Dies
muss näher untersucht werden, ist aber schon jetzt ein ausreichender
Grund dafür, das Wasserkraftprojekt Agua Zarca endgültig und
unverzüglich einzustellen.
Wir
bedauern, dass die bisherigen Untersuchungen von Seiten der
Staatsanwaltschaft ohne unsere Beteiligung vorangetrieben und nicht
einmal unsere Stimmen gehört wurden. Heute, zwei Monate nach dem
Mord an unserer Berta, werden wir erneut schikaniert und müssen die
Neuigkeiten aus den Medien erfahren statt über Kanäle, die uns laut
dem Recht zuständen.
Das
Misstrauen, dass wir nach wie vor gegen die Staatsanwaltschaft hegen,
rührt aus ihren eigenem Vorgehen, dass wenig transparent ist und uns
als Opfer ignoriert. Wenn der Staat wirklich eine gründliche und
sorgfältige Untersuchung durchgeführt hätte, basierend auf
wissenschaftlichen Proben und im Hinblick auf die ausführenden als
auch die im Hintergrund agierenden Täter, würde er heute die
Beteiligung einer Interamerikanischen Menschenrechtskomission
akzeptieren. In Form einer Gruppe von unabhängigen Expert*Innen
würde die Komission das bisherige Vorgehen analysieren und
feststellen, ob dieses konform geht mit den internationalen Standards
im Hinblick auf Sorgfalt.
Wenn
die Staatsanwaltschaft und ihre Vertretung ihre Arbeit auf korrekte
Weise erledigt hätten, dürfte sie keine Angst davor haben, dass
diese Komission, die die Interamerikanische Komission für
Menschenrechte bereits vorgeschlagen hat, ihre Untersuchung
unmittelbar beginnt.
Wir
suchen nach der Wahrheit und Gerechtigkeit im Mord an unserer Berta,
wenn wir das erreichen, gewinnen wir alle.
Berta
lebt!
Olivia,
Berta, Laura und Salvador Zúniga Cáceres, Austra Berta Flores und
der Rat der Basis- und indigenen Organisationen Honduras COPINH mit
Unterstützung des Zentrums für Gerechtigkeit und internationales
Recht sowie der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit MADJ.