Von David X. Noack amerika21
New York. Die Repräsentanten von Honduras und
Guatemala haben in der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN)
als einzige Vertreter Lateinamerikas gegen die Nichtigkeitserklärung der
US-Anerkennung von Jerusalem als israelischer Hauptstadt gestimmt.
US-Präsident Donald Trump hatte international für Aufsehen gesorgt, als
er jüngst Jerusalem als die israelische Haupstadt anerkannte und
ankündigte, die diplomatische Vertretung der Vereinigten Staaten von
Amerika dorthin verlegen zu wollen. In der UN-Vollversammlung stimmten
128 Staaten dafür, diesen Schritt für "null und nichtig" zu erklären.
Neben den USA und Israel stimmten lediglich der Südsudan sowie vier
pazifische Inselstaaten (Palau, Mikronesien, die Marshall-Inseln, Nauru)
und Honduras und Guatemala dagegen.
Guatemala unterhält bereits seit vielen Jahrzehnten Beziehungen zu
Israel. Das mittelamerikanische Land hatte den jüdischen Staat als einer
der ersten überhaupt anerkannt. Seit den 1970er Jahren unterhalten
beide Staaten engste Beziehungen im Militärbereich. Aber auch in den
Feldern Landwirtschaft, Wasseraufbereitung und Infrastruktur arbeiten
beide Länder eng zusammen.
Die Regierung des honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández
forcierte zuletzt auch die Militärkooperation mit Israel. Im Jahr 2016
legte das Staatsoberhaupt dem Kongress ein Abkommen über die
militärische Zusammenarbeit vor. Als Teil dieses Abkommens sollte Israel
auch militärische Güter in das zentralamerikanische Land liefern, das
bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität eingesetzt werden
sollte. Ebenso wie im Fall Guatemalas kooperieren die honduranischen
Streitkräfte seit den 1970er Jahren eng mit den israelischen.