Daniela Dreißig in amerika21
Tegucigalpa. Eine Woche nach den
Präsidentschaftswahlen vom 26. November hat das Oberste Wahlgericht
(TSE) den amtierenden Präsidenten Juan Orlando Hernández mit einem
Vorsprung von 1,6 Prozent der ausgezählten Stimmen vor dem Kandidaten
der Allianz der Opposition Salvador Nasralla zum Sieger erklärt. Die
Allianz ist ein Mitte-links-Bündnis der Parteien Libre, Pinu und Teilen
der Partei Pac.Marisa Matias, Leiterin der EU-Wahlbeobachterdelegation in Honduras, betonte in
einer Pressekonferenz das Recht der Honduraner auf eine transparente Auszählung ihrer Stimmen. Der Wahlprozess sei angesichts der andauernden Probleme noch nicht als beendet anzusehen, daher könne es auch noch keinen Sieger geben Es sei zu früh, um endgültige Erklärungen abzugeben, nun folge die Phase der Anfechtungen durch die politischen Parteien und die seien vom TSE zu respektieren, so Matias weiter. Das Wahlbündnis der Allianz der Opposition fordert die Auszählung von mehr als 5.000 Wahldokumenten. Die Wahlbehörde, die von Vertretern des Regierungslagers kontrolliert wird, ist dieser Aufforderung bislang nicht nachgekommen.
Die Auszählung ist während eines Ausnahmezustandes durchgeführt worden, der am 2. Dezember verhängt wurde. In dem Zeitraum nach dem Wahlgang war mehrstündig das Computersystem ausgefallen und ausgefüllte Wahlzettel wurden in der Straße gefunden. Diese Unregelmäßigkeiten, haben sowohl bei der oppositionellen Allianz als auch bei der Bevölkerung großes Misstrauen gegenüber dem TSE hervorgerufen.
In vielen Teilen des Landes verlassen die Menschen trotz der nächtlichen Ausgangssperre ihre Häuser und protestieren friedlich. Andernorts kam es jedoch zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Gewalt gegen Protestierende durch die Militärpolizei.
Salvador Nasralla, der Kandidat der Opposition in Honduras, sucht Kontakt zur Armee
Quelle:
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