Delegationsbericht 8
Nach einer Nacht in La Ceiba begeben wir uns morgens an den Fährterminal auf die Insel Roatán. Etwas erschrocken erblicken wir die große Menschentraube vor dem Eingang. Es stellt sich heraus, dass am heutigen Freitag Morgen ungewöhnlich viele Tourist*innen auf die Insel unterwegs sind und deswegen zwei Fähren hintereinander eingesetzt werden. Etwas erschrocken sind wir auch über die Ticketpreise, die uns für hiesige Einkommen nahezu unerschwinglich erscheinen. Nach zwei Stunden Geschaukel auf der Fähre haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und werden von Melissa Martínez aus der Gemeinde Punta Gorda empfangen. Unsere erste Station ist aber die Gemeinde Crawfish Rock, deren Vertreterinnen wir in den letzten Jahren schon auf dem Bildschirm in diversen Online-Konferenzen zu den honduranischen Privatstädten ZEDE kennengelernt haben. Das Dorf mit rund 600 Einwohner*innen grenzt unmittelbar an das Gebiet der ZEDE Próspera, von der die Menschen hier im Jahr 2020 erstmals erfahren haben. In den vergangenen Jahren haben wir aus der Gemeinde immer wieder Befürchtungen gehört, dass die Menschen enteignet werden könnten, damit ihre Grundstücke dem Gebiet von Próspera einverleibt werden können (https://lateinamerika-nachrichten.de/artikel/privates-paradies/). Bereits auf der Anfahrt bemerken wir einige Bauarbeiten für Próspera. Die steile Straße, die den Hafen an der Südküste mit unserem Ziel an der Nordküste verbindet, ist im Mittelteil frisch asphaltiert, der Rest ist weiterhin unbefestigt und buckelig. Ein Tor zur Rechten trägt das Logo von Próspera und ein Stück weiter lässt sich im Tal eine Großbaustelle erkennen.Blick auf die Großbaustelle der ZEDE Próspera |
Crawfish Rock liegt direkt am Meer. Der zentrale Platz mit seinen Holzbauten auf Stelzen ist bereits ein gewohntes Bild aus diversen Reportagen und sozialen Medien. Im Schatten ihres ebenfalls auf Stelzen stehenden Hauses empfängt uns die Vizepräsidentin des Patronatos von Crawfish Rock, Venessa Cardenas. Nebenan wird gerade eine kleine Kirche für eine Großveranstaltung vorbereitet, die am späteren Nachmittag stattfinden soll. Deswegen hat Venessa Cardenas auch nicht so lange Zeit für uns. Aber Zeit hat sie sowieso kaum, erfahren wir, sie arbeitet in zwei Jobs, hinzu kommt die ehrenamtliche Arbeit für den Gemeinderat und das Engagement gegen die ZEDE. Dass die ZEDE wirklich vom Tisch sind, nachdem der Kongress das entsprechende Gesetz der Vorgängerregierung außer Kraft gesetzt hat, wollen weder Venessa Cardenas noch Melissa Martinez so recht glauben. Jedenfalls verhalten sich die Investoren von Próspera nicht so, als hätte sich die rechtliche Situation für sie geändert: Die Bauarbeiten schreiten fort, ein großer Teil des Strandes ist für die Menschen aus Crawfish Rock nicht mehr zugänglich und es gibt Informationen, dass sich angrenzende Hotelkomplexe der ZEDE angeschlossen haben. Dem nicht mehr gültigen ZEDE-Gesetz zufolge hatten Grundstückseigentümer*innen die Möglichkeit, sich mit ihrem Land einer ZEDE anzuschließen, dafür musste das Grundstück nicht einmal unmittelbar angrenzen. Auf diesen sollte dann ebenfalls die Charta – eine Art Verfassung – der jeweiligen ZEDE gelten. Die beiden Frauen beklagen auch, dass für Próspera Bäume abgeholzt wurden, die eigentlich schützenswert wären und dass die Verwaltung von Roatán dem nicht Einhalt geboten hätte. Befürchtungen lösen auch mutmaßliche Pläne für einen Anleger für Kreuzfahrtschiffe aus. Für ein solches Projekt würde zum einem das Korallenriff vor der Insel erheblich beschädigt, zum anderen wäre der gesamte Küstenabschnitt von Crawfish Rock verbaut. Momentan ist unbekannt, ob solche, in der Vergangenheit bereits gesehene Pläne noch weiter verfolgt werden. Von vorne bis hinten verstößt das Projekt der ZEDE Próspera gegen die Konvention 169 der ILO, denn Crawfish Rock ist eine indigene Gemeinde, die von englischsprachigen Schwarzen bewohnt ist – eine Gruppe, die von Versklavten unter ehemals britischer Herrschaft abstammt und auf der Insel ihre eigene Kultur entwickelt hat. Konsultationen gab es aber weder zur Ausweisung der ZEDE Próspera noch zu deren konkreten Projekten.
Zur schlimmsten Zeit der Pandemie hätten einige Leute aus der Gemeinde für Próspera gearbeitet, erzählt Venessa Cardenas, weil es im Lockdown überhaupt keine Arbeit mehr auf der Insel gab. Mittlerweile würde aber niemand mehr für Próspera arbeiten, die Leute aus der Gemeinde stünden nahezu geschlossen gegen das Projekt. Jetzt hätten sie große Hoffnungen in die neue Regierung, dass sie die Abschaffung der ZEDE wirklich durchsetzt, doch auch die Skepsis bleibt. So diskutieren die beiden Frauen von der Insel zum Abschluss des Treffens noch mögliche Protestaktionen für die Zukunft.
Vom Strand aus noch einen kurzen Blick auf das erste von Próspera errichtete Gebäude werfen, eine imposante Villa mit Meerblick. Es ist schwer, sich hier statt der grünen Hügel eine ganze neue Stadt vorzustellen, doch so weit wird es hoffentlich nicht kommen.
Dann fahren wir Richtung Osten nach Punta Gorda, zur ersten und einzigen Garifuna-Gemeinde auf Roatán, wie Melissa betont. Auf dem Weg kommen wir an einer seltsamen Touristenattraktion vorbei: Ein riesiges nachgebautes Piratenschiff steht am Straßenrand auf einer Wiese. Über den Eingang wurde ein großer Totenkopf gemalt. Es wirkt, als würde sich eine Geisterbahn darin verbergen. Gespenstisch still ist es darum herum: keine Besucher*innen scheinen sich von der „Attraktion“ anlocken zu lassen. Später erfahren wir, dass der honduranische Staat das Schiff konfisziert hat, weil sein vorheriger Besitzer wegen Drogengeschäften verurteilt wurde.
Nach einer Weile erreichen wir den kleinen Fischerort Punta Gorda. Kleine bunte Häuser säumen die Straße, die sich am Meer entlangschlängelt. Wir fahren an einigen kleinen Restaurants und Bars vorbei. Hierhin verirren sich nur wenige der Tourist*innen. Lediglich am Sonntagnachmittag füllt sich Punta Gorda, da wird auf den Straßen bis in den Abend getrunken und gefeiert. Auch aus den Nachbargemeinden kommen die Leute, um hier den Sonntag zu verbringen. Da wir bereits am Samstag wieder abreisen, verpassen wir das Spektakel.
Am Ende des kleinen Ortskerns erreichen wir unser Ziel: das Haus des Tees, la casa del té. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Holzhauses eröffnete OFRANEH im März 2020 ein Zentrum für traditionelle Heilmethoden (casa de salud ancestral). „Das war damals eine schwierige Zeit,“ erzählt Melissa, „wir wussten wenig über COVID-19 und haben niemanden mehr in unsere Gemeinde gelassen. An beiden Zugängen haben wir Sperren errichtet, damit das Virus nicht durch Externe in unsere Gemeinde getragen wird.“ Im ersten Stock des Hauses hatte ein Arzt eine Praxis gehabt, aber zu Beginn der Pandemie das Handtuch geworfen, das nächste Krankenhaus ist eine Stunde entfernt. Also musste sich die Gemeinde selber helfen. Auch hier begannen deshalb vor allem die Frauen, sich das traditionelle Wissen über die heilende Wirkung von Pflanzen wieder anzueignen und kreierten daraus den Tee von Punta Gorda, der das Immunsystem gegen Corona stärkt. Er erlangte einige Berühmtheit. Irgendwann bat sogar das Krankenhaus um den Tee, um die Corona-Patient*innen, die dort lagen, zu stärken. Inzwischen werden auch Tees gegen Bluthochdruck und Diabetes gebraut.
Gleichzeitig wurde die casa del té zu einem sozialen Ort. Hier wurde für die Dorfbewohner*innen gekocht, die ihre Arbeit verloren hatten und die Frauen begannen, sich gegen die grassierende häusliche Gewalt, die während der Pandemie noch zugenommen hatte, zu engagieren. Andere Frauen wurden beraten, wie sich aus Gewaltsituationen befreien können. Die abgeschiedene Lage auf der Insel macht es schwierig, nötige Unterstützung zu bekommen, „also sind wir hier zu Müttern, Psychologinnen, Lehrerinnen, und Anwältinnen geworden,“ berichtet uns Melissa.
Und auch die Arbeit mit den Kindern spielt hier eine wichtige Rolle. Ihnen werden Traditionen der Garífuna vermittelt. Sie werden in Garífuna, im Trommeln und Singen unterrichtet. Wenn die Trommeln im Dorf erklingen, kommen viele Kinder, um dabei zu sein. Es waren schon mal 50 auf einmal wird uns erzählt.
Uns begegnen Probleme, die wir schon in anderen Gemeinden kennengelernt haben: auch in Punta Gorda wird den Garífuna immer mehr ihres traditionellen Landes geraubt. Ausländer*innen aus Nordamerika und ein honduranisches Unternehmen sind beteiligte Akteur*innen, die Aktiven der Gemeinde haben deshalb auch hier Wiederaneignungsprojekte begonnen. Im Gegensatz zu Projekten auf dem Festland ist die Mobilisierung auf Roatán aber schwierig: hier ist Unterstützung aus anderen Garífuna-Gemeinden fast unmöglich, da der Weg weit und die Fähre extrem teuer ist. Die Behörden vor Ort gehen gegen die Projekte massiv vor und viele Garífuna werden kriminalisiert. Melissa stellt aber klar, dass sie sich für legitime Rechte einsetzen: „Wir sind keine Invasor*innen, wir eignen uns das wieder an, was uns gehört.“
Weiterhin steht die Gemeinde vor dem Problem, dass der traditionelle Fischfang immer weiter erschwert wird. Vor der Küste von Roatán befindet sich das zweitgrößte Korallenriff der Welt. Wie viele andere Ökosysteme ist auch das Riff gefährdet und sein Schutz wichtig und sinnvoll. Zuständig dafür ist die Organisation Marine Park, die gemeinsam mit honduranischen Behörden in den Gewässern patrouilliert. Allerdings wird uns berichtet, dass es immer wieder zu Übergriffen auf Fischer kommt, die in ihren kleinen Booten ausfahren, um Fische für die Selbstversorgung oder ein bescheidenes Auskommen zu fangen. Ein 76-jähriger Fischer wurde von Marine Park aufgegriffen und ohne sein Boot hinter dem Riff zurückgelassen. Er musste mehrere Stunden schwimmen, um nach Punta Gorda zurückzukommen. Wir hören noch mehr von diesen skandalösen Geschichten. Zurecht fragt Melissa, wie es sein kann, dass niemand für die ökologischen Desaster durch den Bau von Kreuzfahrtanlegern belangt wird, die Fischfangflotten unbehelligt Langusten im großen Maßstab wegfischen können, aber kleine Fischer kriminalisiert werden? „Wir sind seit 225 Jahren hier und haben immer im Meer gefischt. Wir sind für die Zerstörungen nicht verantwortlich.“
Am Ende dieses langen Tages sind wir wieder mal beeindruckt von dem Engagement der Menschen und lassen den Abend in einer kleinen Bar bei einem Gläschen artesanal hergestellten Gifity ausklingen, eine Medizin der Garífuna, die aus verschiedenen Wurzeln gebraut wird.
Venessa Cardenas kämpft für den Erhalt ihrer Gemeinde Crawfish Rock |
Zur schlimmsten Zeit der Pandemie hätten einige Leute aus der Gemeinde für Próspera gearbeitet, erzählt Venessa Cardenas, weil es im Lockdown überhaupt keine Arbeit mehr auf der Insel gab. Mittlerweile würde aber niemand mehr für Próspera arbeiten, die Leute aus der Gemeinde stünden nahezu geschlossen gegen das Projekt. Jetzt hätten sie große Hoffnungen in die neue Regierung, dass sie die Abschaffung der ZEDE wirklich durchsetzt, doch auch die Skepsis bleibt. So diskutieren die beiden Frauen von der Insel zum Abschluss des Treffens noch mögliche Protestaktionen für die Zukunft.
Große Teile des Strandes wurden von Próspera privatisiert |
Vom Strand aus noch einen kurzen Blick auf das erste von Próspera errichtete Gebäude werfen, eine imposante Villa mit Meerblick. Es ist schwer, sich hier statt der grünen Hügel eine ganze neue Stadt vorzustellen, doch so weit wird es hoffentlich nicht kommen.
Dann fahren wir Richtung Osten nach Punta Gorda, zur ersten und einzigen Garifuna-Gemeinde auf Roatán, wie Melissa betont. Auf dem Weg kommen wir an einer seltsamen Touristenattraktion vorbei: Ein riesiges nachgebautes Piratenschiff steht am Straßenrand auf einer Wiese. Über den Eingang wurde ein großer Totenkopf gemalt. Es wirkt, als würde sich eine Geisterbahn darin verbergen. Gespenstisch still ist es darum herum: keine Besucher*innen scheinen sich von der „Attraktion“ anlocken zu lassen. Später erfahren wir, dass der honduranische Staat das Schiff konfisziert hat, weil sein vorheriger Besitzer wegen Drogengeschäften verurteilt wurde.
Nach einer Weile erreichen wir den kleinen Fischerort Punta Gorda. Kleine bunte Häuser säumen die Straße, die sich am Meer entlangschlängelt. Wir fahren an einigen kleinen Restaurants und Bars vorbei. Hierhin verirren sich nur wenige der Tourist*innen. Lediglich am Sonntagnachmittag füllt sich Punta Gorda, da wird auf den Straßen bis in den Abend getrunken und gefeiert. Auch aus den Nachbargemeinden kommen die Leute, um hier den Sonntag zu verbringen. Da wir bereits am Samstag wieder abreisen, verpassen wir das Spektakel.
Mit Melissa Martínez unterwegs in Punta Gorda |
Am Ende des kleinen Ortskerns erreichen wir unser Ziel: das Haus des Tees, la casa del té. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Holzhauses eröffnete OFRANEH im März 2020 ein Zentrum für traditionelle Heilmethoden (casa de salud ancestral). „Das war damals eine schwierige Zeit,“ erzählt Melissa, „wir wussten wenig über COVID-19 und haben niemanden mehr in unsere Gemeinde gelassen. An beiden Zugängen haben wir Sperren errichtet, damit das Virus nicht durch Externe in unsere Gemeinde getragen wird.“ Im ersten Stock des Hauses hatte ein Arzt eine Praxis gehabt, aber zu Beginn der Pandemie das Handtuch geworfen, das nächste Krankenhaus ist eine Stunde entfernt. Also musste sich die Gemeinde selber helfen. Auch hier begannen deshalb vor allem die Frauen, sich das traditionelle Wissen über die heilende Wirkung von Pflanzen wieder anzueignen und kreierten daraus den Tee von Punta Gorda, der das Immunsystem gegen Corona stärkt. Er erlangte einige Berühmtheit. Irgendwann bat sogar das Krankenhaus um den Tee, um die Corona-Patient*innen, die dort lagen, zu stärken. Inzwischen werden auch Tees gegen Bluthochdruck und Diabetes gebraut.
Gleichzeitig wurde die casa del té zu einem sozialen Ort. Hier wurde für die Dorfbewohner*innen gekocht, die ihre Arbeit verloren hatten und die Frauen begannen, sich gegen die grassierende häusliche Gewalt, die während der Pandemie noch zugenommen hatte, zu engagieren. Andere Frauen wurden beraten, wie sich aus Gewaltsituationen befreien können. Die abgeschiedene Lage auf der Insel macht es schwierig, nötige Unterstützung zu bekommen, „also sind wir hier zu Müttern, Psychologinnen, Lehrerinnen, und Anwältinnen geworden,“ berichtet uns Melissa.
Und auch die Arbeit mit den Kindern spielt hier eine wichtige Rolle. Ihnen werden Traditionen der Garífuna vermittelt. Sie werden in Garífuna, im Trommeln und Singen unterrichtet. Wenn die Trommeln im Dorf erklingen, kommen viele Kinder, um dabei zu sein. Es waren schon mal 50 auf einmal wird uns erzählt.
Heilkräuter trocknen in der casa del té |
Uns begegnen Probleme, die wir schon in anderen Gemeinden kennengelernt haben: auch in Punta Gorda wird den Garífuna immer mehr ihres traditionellen Landes geraubt. Ausländer*innen aus Nordamerika und ein honduranisches Unternehmen sind beteiligte Akteur*innen, die Aktiven der Gemeinde haben deshalb auch hier Wiederaneignungsprojekte begonnen. Im Gegensatz zu Projekten auf dem Festland ist die Mobilisierung auf Roatán aber schwierig: hier ist Unterstützung aus anderen Garífuna-Gemeinden fast unmöglich, da der Weg weit und die Fähre extrem teuer ist. Die Behörden vor Ort gehen gegen die Projekte massiv vor und viele Garífuna werden kriminalisiert. Melissa stellt aber klar, dass sie sich für legitime Rechte einsetzen: „Wir sind keine Invasor*innen, wir eignen uns das wieder an, was uns gehört.“
Weiterhin steht die Gemeinde vor dem Problem, dass der traditionelle Fischfang immer weiter erschwert wird. Vor der Küste von Roatán befindet sich das zweitgrößte Korallenriff der Welt. Wie viele andere Ökosysteme ist auch das Riff gefährdet und sein Schutz wichtig und sinnvoll. Zuständig dafür ist die Organisation Marine Park, die gemeinsam mit honduranischen Behörden in den Gewässern patrouilliert. Allerdings wird uns berichtet, dass es immer wieder zu Übergriffen auf Fischer kommt, die in ihren kleinen Booten ausfahren, um Fische für die Selbstversorgung oder ein bescheidenes Auskommen zu fangen. Ein 76-jähriger Fischer wurde von Marine Park aufgegriffen und ohne sein Boot hinter dem Riff zurückgelassen. Er musste mehrere Stunden schwimmen, um nach Punta Gorda zurückzukommen. Wir hören noch mehr von diesen skandalösen Geschichten. Zurecht fragt Melissa, wie es sein kann, dass niemand für die ökologischen Desaster durch den Bau von Kreuzfahrtanlegern belangt wird, die Fischfangflotten unbehelligt Langusten im großen Maßstab wegfischen können, aber kleine Fischer kriminalisiert werden? „Wir sind seit 225 Jahren hier und haben immer im Meer gefischt. Wir sind für die Zerstörungen nicht verantwortlich.“
Am Ende dieses langen Tages sind wir wieder mal beeindruckt von dem Engagement der Menschen und lassen den Abend in einer kleinen Bar bei einem Gläschen artesanal hergestellten Gifity ausklingen, eine Medizin der Garífuna, die aus verschiedenen Wurzeln gebraut wird.